Dem Glück auf der Spur: Philosophie in der fünften Klasse
Was macht Menschen glücklich? Sind es eher Menschen oder Dinge, die uns glücklich machen können? Ist es besser viele oder keine Wünsche zu haben, wenn man glücklich werden will?
Diese und andere Fragen haben wir uns im Laufe des bisherigen Schuljahres gestellt und zum Ende der Unterrichtseinheit eine Umfrage zu dem Thema erstellt, an der fast 200 Personen im Alter von 5 bis 76 teilgenommen haben. Für diese Bereitschaft danken wir Ihnen und euch – sie zeigt vielleicht auch, von welcher Bedeutung das Thema Glück für uns alle ist (und ganz besonders in dieser winterlich-weihnachtlichen Zeit der Einkehr und Besinnung).
Vielleicht wenig überraschend, aber umso erwähnenswerter, ist das Ergebnis: für alle Befragten sind Freunde und/oder die Familie die wichtigste Quelle unseres Glücks. Die Menschen, mit denen wir unsere Zeit verbringen, die Verwandten und die Wahlverwandten, sind das Salz in unserer Suppe – und wenn etwas schiefläuft, wohl auch das Salz in unseren Wunden, das was zum Glücklichsein fehlt.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist bei allen Befragten die Gesundheit – klar, eigentlich – und doch übersieht man das Wesentliche ja, bis es dann doch einmal fehlt, wie uns allen hinlänglich aus der Corona-Zeit bekannt ist.
Die wichtigsten Quellen unseres Glücks sind also die sogenannten Immateriellen. Erst danach folgt das Materielle, zum Beispiel: Geld. Geld allein macht also nicht glücklich, es soll aber natürlich auch nicht fehlen. Fast alle Personen, die angeben, dass Geld glücklich macht, sagen, dass sie eben ausreichend viel Geld brauchen. Nur ein sehr kleiner Teil gibt an, soviel Geld wie möglich zu haben. Also: weder Geiz noch Geld allein sind geil.
Die weiteren Plätze der Top Fünf sind erstens, zu wissen, dass es Anderen gut geht – es macht also glücklich, wenn es anderen, uns lieben Menschen gut geht und Glück ist also manchmal erst dann echt, wenn man etwas teilen kann. Zweitens macht uns eine sinnvolle Tätigkeit glücklich (das kann guter Unterricht, eine erfüllende Arbeit, eine erfüllende Tätigkeit sein, die nicht nur ein Zeit-Vertreib ist).
Ein letzter Aspekt der Umfrage galt den Glücks-Bringern: Bringen sie tatsächlich das Glück? Glück frei Haus, ohne eigenes Zutun? Unsere Antwort: nein! Jede/r ist seines eigenen Glückes Schmied, oder wie Lene aus der 5e schrieb: Jeder hat so viel Glück, wie er sich erarbeitet hat. Glücksbringer haben keine magischen Fähigkeiten, wenngleich sie uns in bestimmten Situationen sicherlich beruhigen und erden können.
Bei der Umfrage kam heraus: insbesondere jüngere Personen haben einen Glücksbringer, bereits ab 11 Jahren nimmt die Zahl aber deutlich ab. Auch interessant: von denjenigen Befragten, die einen Glücksbringer haben, glauben nur die Jüngsten an die Wirksamkeit von Glücksbingern – für den Rest von uns ist klar: Glück ist das Ergebnis von Anstrengung und, manchmal auch: gekonntem Sein-Lassen-Können.
Wir stellen Ihnen und euch den Fragebogen hier zur Verfügung: wer Lust bekommen hat, kann ihn gerne ausfüllen und an uns schicken. Die konkreten Ergebnisse können hier eingesehen werden. Daran kann man auch erkennen, welche Punkte kaum oder keine Rolle für das Glück der Befragten spielt.
Wir wünschen Ihnen und euch einen gesunde, und – na klar! – glückliche Winter- und Weihnachtszeit.
Eike Ramm
Stimmen aus dem Unterricht der 5ef: Was habe ich zum Thema Glück gelernt/Was hat mich am Thema Glück am meisten interessiert? /Was fand ich spannend?
Über das Leben von Diogenes von Sinope zu lernen. (Hamna) …wie einfach er lebt und dass er doch glücklich ist (Jannick)
Genau, man braucht nicht alles zu haben, um glücklich zu sein (Lene).
…wir haben mehr als wir brauchen und können von Diogenes lernen, was wirklich wichtig ist (Aber in einem Fass wollen wir trotzdem nicht leben). (Maylin)
Man kann von Diogenes lernen, mit dem zufrieden zu sein, was man hat (Eddie)
Glück kann man nicht kaufen, aber man kann es sich erarbeiten (Theo)
Ich finde das Sprichwort „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ einleuchtend. (Jonas)
Ich finde interessant, dass es bei allen Menschen anders ist, was sie glücklich macht. (Liam)
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die uns glücklich machen, zum Beispiel wenn uns jemand eine nette Kleinigkeit schenkt (Jannick)…und wenn ich z.B. die Schokolade teile, werden beide glücklich – das heißt, Glück wird sogar mehr, wenn man etwas teilt (Michel)
Wer alles hat, ist auch nicht automatisch glücklich, weil er dann auch keine Wünsche mehr hat. (Pavlo).