Wenn du glaubst, dass das Leben eine Bühne ist…
Für den 9. und 10. Jahrgang steht ein neues Fach zur Wahl: Darstellendes Spiel.
Wer DSP wählt, darf sich darauf freuen, dass er oder sie auf der Bühne stehen und in fremde Rollen schlüpfen kann. Am Ende der zwei Jahre soll eine Präsentation stehen, häufig ist das ein großes Bühnenstück.
DSP-Unterricht ist keine Schauspielausbildung, aber das, was wir machen, hat viel mit Schauspiel zu tun. Wir erproben und lernen wichtige spielerische und theatrale Mittel:
Wie bewege ich mich im Raum?
Wie kann ich meinen Körper einsetzen?
Wie gelingt das Spielen ohne Text?
Welche Wirkung entfaltet mein Spiel auf der Bühne?
Im Fokus stehen theatrale Ausdrucksformen wie Synchronität und chorisches Sprechen, Status, Formationen auf der Bühne. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Arbeit mit der Stimme, so werden Lautstärke und stimmlicher Ausdruck geschult.
Daneben geht es im Unterricht um genaue Bewegungsabläufe, hohen Körpereinsatz, Genauigkeit und Präzision. Dafür braucht es Mut und Selbstvertrauen, aber auch Vertrauen in die Gruppe, die einen unterstützt und auf der Bühne trägt.
Die Arbeit ist einerseits prozessorientiert: Kreativität, Lust am Ausprobieren stehen im Vordergrund. Es geht immer darum, neue Erfahrungen zu sammeln, sich auszuprobieren. In diesem Sinne ist DSP offener als andere Fächer.
Andererseits ist die Arbeit auch produktorientiert, denn am Ende steht ein selbst entwickeltes Stück. Bühnenbild, Musik, Text, alles wird gemeinsam erarbeitet. Wer DSP wählt, muss bereit sein, viel zu proben, immer wieder neu auszuprobieren und eigene Grenzen auszuloten.
Bewertung:
Terminologie und theoretisches Wissen werden in Tests abgefragt.
Im Vordergrund stehen spielpraktische Prüfungen, meist die Entwicklung von kleinen Szenen nach Vorgaben. Diese Szenenentwicklung kann durch schriftliche Aufgaben begleitet werden.
Wie bekomme ich eine gute Note im Fach Darstellendes Spiel?
- Ensemblearbeit:
- Ich lasse mich auf Übungen ein.
- Ich bringe mich aktiv in die Gruppenarbeit ein.
- Ich arbeite konzentriert mit.
- Andere können sich auf mich verlassen.
- Gestaltungstechnik:
- Ich kann theatrale Mittel der Gestaltung benennen und weiß um ihre Wirkung.
- Ich kann Körper und Stimme bewusst einsetzen.
- Ich bin bereit Fertigkeiten zu trainieren.
- Szenengestaltung:
- Ich arbeite kreativ und kann Ideen äußern.
- Ich kann Ideen anderer umsetzen.
- Ich kann Szenen nach Vorgaben gestalten.
- Feedback:
- Ich kann Szenen auf ihre Wirkung hin untersuchen.
- Ich kann Beobachtungen in Worte fassen.
- Ich kann konstruktive Lösungsvorschläge machen.
Wichtig ist Spaß am Ausprobieren von Ausdrucksmöglichkeiten, aktiver und kreativer Arbeit in Kleingruppen und Zuverlässigkeit. Dazu gehört ein hohes Maß an Konzentration, die Bereitschaft, genau zu beobachten, konstruktive Rückmeldungen zu geben und Ideen der Mitschüler umzusetzen. Einerseits bietet der Unterricht größere Freiheiten, andererseits wird auch größeres Engagement verlangt.
Je näher die Aufführung rückt, desto eher können auch vereinzelt Zusatzproben angesetzt werden. Alle zwei Jahre veranstalten wir mit anderen Schultheatergruppen im Kreis ein großes Treffen, bei dem es Theater- und Tanzworkshops gibt und wir einander unsere Arbeiten zeigen.
Das Fach Darstellendes Spiel wird im Verhältnis 2/3 zu 1/3 durch das Fach Musik oder Kunst begleitet.
Musik
In den letzten Jahren wurden im Rahmen des Ästhetik- DSP+-Unterrichts häufig eigene Musicalproduktionen von den Schülern erarbeitet und zur Aufführung gebracht. Die Songs wurden in diesen Fällen von den Teilnehmern in der Regel selbst geschrieben.
Dem Fach Musik kommt in diesem Zusammenhang die Aufgabe zu, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, auch ohne instrumentale Vorkenntnisse einen eigenen Song zu schreiben. Ausgehend von Dreiklängen werden im ersten Jahr des DSP+-Unterrichts die Konzepte der Funktions- und Stufenharmonik behandelt und am Beispiel aktueller popsongs praktisch angewendet.
Mithilfe dieser theoretischen Vorkenntnisse sind die Schülerinnen und Schüler dann in der Lage, zu selbst erdachten Texten eigene Melodien zu kreieren und auch eine Band-Begleitung zu entwickeln. Auf diese Art und Weise konnten in den letzten Jahren viele hörenswerte Ergebnisse im Rahmen der DSP+-Aufführungen präsentiert werden.